Wirtschaft trifft Blaulicht

Wirtschaft trifft Blaulicht

Im Rahmen der Veranstaltung „Wirtschaft trifft Blaulicht“ im Jahr 2016 am Flughafen Frankfurt am Main unterzeichneten Vertreter der Arbeitgeberverbände, der kommunalen Spitzenverbände, des Landesfeuerwehrverbandes und der Hilfsorganisationen sowie des Landes Hessen eine Erklärung zur Zusammenarbeit zwischen Ehrenamtlichen und Arbeitgebern. Warum bedarf es einer solchen Erklärung? Und in welchem Zusammenhang stehen Arbeitgeberinnen wie auch Arbeitgeber, Arbeitgeberverbände und kommunale Spitzenverbände mit dem Ehrenamt?

Rund 80.000 ehrenamtliche Einsatzkräfte des Brand- und Katastrophenschutzes in Hessen garantieren Jahr für Jahr den Schutz von Mitbürgerinnen und Mitbürgern in Notlagen.

Damit Mitmenschen in Notlagen effektiv und vor allem schnell geholfen werden kann, bedarf es jedoch mehr als der freiwilligen Einsatzkräfte vor Ort. Nur mit Hilfe einer engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern, den Angehörigen des Brand- und Katastrophenschutzes, den Kommunen wie auch dem Land Hessen kann diese Flexibilität, Effektivität und die herausragende Leistung der Ehrenamtlichen aufrechterhalten werden.

Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sollten bei Einsätzen oder auch bei Ausbildungsmaßnahmen im Rahmen des Ehrenamts Personalausfälle kompensieren und Verständnis zeigen. Die Landesregierung weiß: Verständnis und Kompromissbereitschaft basieren auf Gegenseitigkeit. Auch Unternehmen darf in diesem Zusammenhang nicht zu viel zugemutet werden. So garantieren auch die Vertreter des Brand- und Katastrophenschutzes im Rahmen der gegenseitigen Erklärung, Ausfälle ihrer Einsatzkräfte während der Arbeitszeiten möglichst gering zu halten – insbesondere dann, wenn es nicht um akute Einsätze, sondern um Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen der Freiwilligen geht.

Wirtschaft trifft Blaulicht –  nicht nur eine Veranstaltung, die das gegenseitige Verständnis zwischen freiwilligen Einsatzkräften und ihren Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern fördern soll. Auch Innenminister Peter Beuth bekräftigt die Zusammenarbeit zwischen Ehrenamt und Wirtschaft: „Um dieses wertvolle System für die Zukunft zu erhalten, ist die Gesellschaft zwingend darauf angewiesen, dass die Ehrenamtlichen auf eine gute und verständnisvolle Zusammenarbeit mit ihren Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern treffen.“

Mit der Initiative Wirtschaft trifft Blaulicht fördert das Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport seit 2016 den Austausch zwischen Unternehmen und den Organisationen im Brand- und Katastrophenschutz. Ziel ist die bessere Vereinbarkeit von Ehrenamt und Beruf durch verbesserte Bedingungen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.  Auf ihr basiert die Kampagne 1+1=2 – Eine starke Verbindung.

Das Hessische Ministerium des Innern und für Sport garantiert, E-Learning-Angebote als Ergänzung des Lehrgangsangebots der Hessischen Landesfeuerwehrschule zu etablieren. Durch die partielle Digitalisierung des Seminarangebots soll gewährleistet werden, dass die Abwesenheit von freiwilligen Einsatzkräften am Arbeitsplatz zur Teilnahme an Bildungsangeboten im Rahmen Ihrer Ehrenamtstätigkeit so gering wie möglich gehalten werden kann.

Und mehr noch: Die Hessische Landesregierung wird künftig die Führungskräfte der Feuerwehren sowie der Katastrophenschutz-Hilfsorganisationen gezielter auf eine arbeitgeberfreundliche Organisation der Einsatzleitung sensibilisieren. Bei Einsätzen soll nur die wirklich notwendige Anzahl an freiwilligen Einsatzkräften ihren Arbeitsplatz verlassen müssen. Nicht mehr erforderliche Helferinnen und Helfer am Einsatzort sollen zeitnah abgelöst bzw. entlassen werden, damit sie schnellstmöglich an ihren Arbeitsplatz zurückkehren können.